2013
Dr. Markus Ziegeler, Geschäftsfürer des Deutschen Fortwirtschafsrates e.V., zu den Erfolgen einer nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes
Redaktion: „Deutschland ist zu fast einem Drittel mit Wald bedeckt. Doch es mehren sich Stimmen, dass der Wald durch eine zu intensive Nutzung leidet. Ist das so?“
Dr. Markus Ziegeler: „Nein. Das Gegenteil ist richtig. Die Holzvorräte liegen nach der Inventurstudie aus dem Jahr 2008 bei 3,6 Milliarden Kubikmetern oder 330 Kubikmetern je Hektar Waldfläche. Das sind die höchsten flächenbezogenen Voräte in ganz Europa. Und die Waldfläche hat in den letzen 50 Jahren um rund zehn Prozent zugenommen.“
Redaktion: „Auch in jüngster Zeit?“
Ziegeler: „Der Wald wächst weiter – sowohl in der Fläche als auch im Volumen. Zwischen 2002, dem Stichjahr der letzten Bundeswaldinventur, und 2008 sind trotz erhöhter Nutzung unter dem Strich rund 88 Millionen Festmeter hinzugekommen.“
Redaktion: „Und wie steht es um die Qualität des Waldes?“
Ziegeler: „Die hat sich eindeutig verbessert. Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten große kahlgeschlagene Flächen mit anspruchslosen Bäumen wie Fichten oder Kiefern wieder aufgeforstet werden. Das war eine große Leistung der damaligen Generation von Förstern und Waldbesitzern. Der Aufbau von Buchen- oder komplexen Mischwäldern wäre unter den damaligen Rahmenbedingungen schlichtweg nicht möglich gewesen. In den letzen beiden Jahrzehnten jedoch sind wir vermehrt dazu übergegangen, auch diese Wälder mit einer hohen Beteiligung an Laubholz umzubauen und damit den Weg hin zu stabilen und artenreichen Mischwäldern zu schaffen.“
Redaktion: „Die Nutzung von Holz als Brennstoff wird von mancher Seite dennoch als Raubbau am Wald angesehen. Sehen Sie das auch so?“
Ziegeler: „Nein. Die Gegenüberstellung der Ergebnisse der Bundeswaldinventur 2002 und der Inventurstudie 2008 zeigt, dass in diesem Zeitraum nur 93 Prozent des Zuwachses genutzt wurden oder durch natürliche Mortalität ausgeschieden sind. Und auch die Nutzung von Brennholz hilft beim notwendigen Umbau der Wälder. Denn diese Investition kostet Geld. Für alle Waldbesitzer – ganz gleich ob privat, kommunal oder staatlich – ist der Holzverkauf eine auch hierfür dringend benötigte Einnahmequelle. Somit kommt die Nutzung und der Verkauf von Brennholz direkt dem Umbau der Wälder zugute.“
Redaktion: „Der private Kaminofenbesitzer handelt also richtig?“
Ziegeler: „Ja, wenn er eine moderne Feuerstätte betreibt. Hier wurden in den vergangenen Jahren große technische Fortschritte erzielt. Die Herstellerfirmen, die im HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. vertreten sind, haben Geräte für eine effiziente und emissionsarme Verbrennung entwickelt. Auf diese Weise hilft das CO2-neutrale Heizen mit Holz sowohl dem Wald als auch dem Klima.“
Weitere Informationen auch unter www.dfwr.de und www.ratgeber-ofen.de.
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Download: Interview mit Herr Dr. Ziegler: „Der Verkauf von Brennholz kommt dem Umbau der Wälder zugute“